Fast wie ein Fjord schau er aus. Der Lac de Mont Cenis. Ein Stausee in 2000m Höhe. Wir haben uns von Susa hinaufgeschraubt. Mit dem See beginnt die Einsamkeit der Tour. Auf dem Weg hierher war es noch etwas belebter. Teilweise mußten wir sogar auf die Paßstraße. Das ist hier aber alles vergessen. So wie auch die lange Anfahrt nach Susa vergessen ist. Die Landschaft saugt uns auf. Die Tour beginnt...

Die erste Übernachtung. Der Name "Rifugio du Petit Mont Cenis" läßt doch einiges erwarten, oder? Wir lernen auf der Hütte zwei Schweizer kennen. Es kommt gleich ein interessantes Gespräch zustande. Sie sind schon länger in der Gegend unterwegs. Wir merken bald, daß wir auf der gleichen Wellenlänge funken. Für diese Tour im Französisch-Italienischen Grenzgebiet sind die zwei das ideale Team. Der eine kann italienisch der andere französisch. So kann der eine mit dem Wirt (Franzose) über den richtigen Wein fachsimpeln und der andere bei der Bedienung (Italienerin) das Essen bestellen.

Erstes Etappenziel am zweiten Tag ist der Mont Malamont. Serpentine um Serpentine schrauben wir uns den Berg hinauf. Vom See weg sind es über 900 Höhenmeter, die wir zurückzulegen haben. Das Wetter und die Landschaft lassen uns die Steigung aber vergessen. Die alte Militärpiste ist ideal zu fahren. Sie hat genau die richtige Steigung. Nicht zu steil und nicht zu flach.

Es ist noch recht frisch. Aber wir bewegen uns ja auch in einem Bereich zwischen 2000m und 3000m. Da darf es schon frisch sein. Das Wetter ist auf jeden Fall ideal zum Biken. Immer wieder müssen wir die Aussicht genießen. Sie wird von Kehre zu Kehre besser.