Ein Bild sagt mehr als tausend Worte
- Mit dem Mountainbike von Oberstdorf nach Locarno -
Teil 4 von 5
Der Lago di Lei. Auch eines der Tourhighlights. Wir bewegen uns an der Grenze zwischen der Schweiz und Italien. Dunkle Wolken über dem See lassen eine gespenstische Stimmung aufkommen. Ich fühle mich an Loch Ness in Schottland erinnert. Jeden Augenblick kann ein Ungeheuer aus den Fluten auftauchen und uns einen Feuerstrahl entgegen blasen. Dann würde mir vielleicht wärmer! Inzwischen ist es nämlich deutlich abgekühlt.
Ich kann mir sehr gut vorstellen, wie solche Geschichten von Ungeheuern und Fabelwesen entstehen. Es gibt Gegenden und Stimmungen, bei denen solche Geschichten einfach entstehen müssen.
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Unterhalb des Rifugio Chiavenna geht es wieder heftig zur Sache. Tragen ist angesagt. Wir kommen trotzdem gut voran. Der Weg ist der Hammer. Teilweise kommen wir uns vor, wie auf einer Canyoning-Tour. Der Unterschied ist, daß wir nicht mit Seil und Neoprenanzug unterwegs sind sondern mit dem Bike. Der Weg verläuft wirklich teilweise im Bach. Teilweise sind Felsen wie Treppen aufgeschichtet. Die Aussicht läßt uns auch immer wieder vergessen, daß dies für Biker vielleicht der falsche Ort sein könnte. Komisch finde ich nur, daß Heckmair die gestrige Etappe als Bikeunfreundlich bezeichnet und diesen Abschnitt nicht mal erwähnt. Uns macht es auf jeden Fall richtig Spaß.
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Schließlich hat der Gott der Forstwege ein Einsehen und wir kommen an einen Weg. Dieser ist zwar unterste Kategorie, aber die Massage, die den ganzen Körper beim fahren erfaßt tut unseren Knochen echt gut. Wir - vor allem ich, ohne Federgabel - werden so richtig durchgeschüttelt. Dann wird der Weg besser und schließlich sind wir auf einer Hochgeschwindigkeitsrennsemmelforstpiste unterwegs. Unvermittelt stehen wir in Tini (1104 m). Die Zivilisation hat uns wieder. Leider!
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Die Wolken drücken weiter runter, aus nieseln wird Regen. Schließlich ziehen wir doch die Regenjacke an. Adi macht das Foto auf das bestimmt schon viele gewartet haben. Adi und Eckart biken im Regen. Auf keiner unserer Bikereisen haben wir bisher einen Regentag gehabt. Es war einfach mal fällig. Hinter mir ist der schier endlose Weg zu erkennen, den wir aus Dongo kommend, heute nachmittag zurückgelegt haben.
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Noch mehr Bilder von dieser Tour gibt es hier.
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